Kinderzeitschriften
Kinderzeitschriften - Lesespaß für die Jüngsten
Früh übt sich – ein alter Zopf, der nichts am Wahrheitsgehalt eingebüßt hat. Gemeint ist damit, je eher man mit etwas anfängt, desto besser – ob Sportart, Musikinstrument oder Lesen bzw. Schreiben. Die Floskel bezieht sich auf alles im Leben. Und definitiv hat es noch keinem Kind geschadet, viel zu lesen. Doch lesen finden in jungen Jahren maximal die Schulanfänger noch toll, danach wird es oft zur lästigen Pflicht. Kinderzeitschriften dagegen können selbst den größten Lesemuffel zum Durchblättern bringen.
Gerade in den Zeiten, in denen Verlage mit sinkenden Auflagen zu kämpfen haben, ist es umso wichtiger, Kinder frühzeitig an Magazine heranzuführen. Denn auch wenn viele Erwachsene gerne auf Tablets umsteigen, um Buchstaben zu konsumieren, ist es für Kinderaugen nachweislich nicht förderlich, permanent auf ein elektronisches Gerät zu schauen. Was nicht bedeutet, dass man es Kindern verbieten sollte, doch die Mischung macht’s. Während gewisse Spiele heute nur noch digital funktionieren, sollten die Kids solange wie es noch geht, analog lesen. Und viele Eltern nehmen das ernst, denn die Branche der Kinder- und Jugendzeitschriften wächst zunehmend. Denn auf einen Animationsfilm wie z.B. die Eiskönigin folgte schnell auch ein entsprechendes Magazin. Und es verkauft sich mit Erfolg.
Die Bandbreite ist immens. Gibt es doch schon die ersten Magazine für Kinder ab vier Jahren. Ein Beispiel ist das berühmte Playmobilmagazin. Benannt nach den 7,5 Zentimeter großen Spielfiguren, die seit Jahrzehnten in jedes Spielzimmer gehören. Oft gibt es zur Zeitschrift noch ein entsprechendes Goodie, z.B. eine Figur oder Zubehör sowie Accessoires. Das Besondere: die Goodies haben einen Bezug zum Inhalt. Das ist nicht nur für die Kids nett, es regt auch die Fantasie an. Denn was sie beim Durchblättern sehen, können sie später im eigenen Kinderzimmer nachspielen. Und das können auch schon Vierjährige. Auch wenn sie sehr wahrscheinlich noch nicht lesen können. Sehr beliebt bei den jüngeren Kindern sind Paw Patrol, ein Schäferhund, der heldenhaft in seiner Welt unterwegs ist, sowie Feuerwehrmann Sam, der das Äquivalent zu Bob der Baumeister ist.
Die nächste Altersstufe sind dann die Kids ab sechs Jahren. Immer noch im Kinderzeitschriften-Sortiment befindet sich der ewige Klassiker die GEOmini, die kleine Tochter des GEOmagazins, das weltweite Phänomene sowie geschichtliche Ereignisse aufarbeitet. Etwas weniger wissenschaftlich, dafür super beliebt, sind auch hier wieder Magazine nach Filmen benannt. Vorweg marschiert dabei das Magazin Prinzessin Lillifee, das sich schon seit 2006 fest im Markt etabliert hat. Bemerkenswert: die Spanne der Zielgruppe reicht von vier bis 13 Jahren.
Eltern, die ihr Kind schon früh in Fremdsprachen fördern möchten oder deren Kinder eventuell zweisprachig aufgewachsen sind, werden auch mit einer kleinen Auswahl an Zeitschriften für Kinder glücklich gemacht. Die ersten französischen Vokabeln werden im Magazin Mes premiers J’aime lire vermittelt. Beigefügt ist auch eine CD, die direkt die richtige Aussprache zu den neuen Vokabeln liefert und auch das Hörverständnis schult. Mit acht Euro sicherlich kein Schnäppchen, aber es vermittelt eine fremde Sprache.
Ab neun Jahren wird das Lese-Angebot schon etwas vielfältiger. Mit Dein SPIEGEL können die Kinder etwas politische Luft schnuppern, sich mit den ersten gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Auch mit GEOlino extra wird das Lese-Niveau deutlich angehoben. Bis 14 Jahre soll das Magazin gelesen werden können. Freilich gibt das Sortiment mehr als die recht schwere Kost her. Mit BAYALA gibt es ein Magazin für alle Schleichtier-Fans. Die Zeitschrift Wendy liefert Geschichten rund um Wendy, die seit Kindertagen reitet und auf dem elterlichen Gestüt lebt. Das Lustige Taschenbuch darf nicht unerwähnt bleiben, denn die Geschichten aus Entenhausen haben schon einige Generationen amüsiert. Außerdem schwelgen Eltern auch gerne in Erinnerungen bzw. erzählen ihren Kindern, dass sie dieses oder jenes Magazin auch schon gelesen haben. Das macht einen wirklichen Klassiker erst aus! Mit Okapi werden die Französischkenntnisse geschult und THE WEEK Junior sorgt für englischen Lesestoff von den Briten.
Für alle, die es etwas aufregender mögen: Die drei Fragezeichen Kids. Dort werden die Detektivkenntnisse geschult und Bösewichte über mehrere Seiten gejagt.
Ab zwölf Jahren möchte man dann schon langsam keine „Kinderzeitschriften“ mehr lesen und sieht sich eher bei den Magazinen für Jugendliche. Hier und da wird im Regal noch zu einer GEOlino gegriffen, aber gegenüber einer Zeitschrift, die sich TEEN Spirit nennt, ist man auch nicht abgeneigt.
Das Magazin TEEN Spirit ist erst seit 2018 im Markt. Es soll den Kindern bzw. Jugendlichen aber empfindliche Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, die Veränderungen des Körpers oder auch den richtigen Umgang mit Social Media vermitteln. Ein begrüßenswerter Zeitschrifteninhalt, denn gerade zu Beginn der Pubertät überfordert die Kinder bzw. dann Jugendlichen zum Beispiel der erste Hormonschub.
Plötzlich klingt die Stimme anders oder man interessiert sich für das andere Geschlecht. Oder man fühlt sich irgendwie fehl am Platz, weil man auf einmal so ganz andere Interessen hat als es die Freunde haben. Was in unserer heute vor Vielfältigkeit strotzenden Gesellschaft keinesfalls schlecht ist, aber woher sollen es die Kinder wissen, wenn es ihnen niemand vermittelt. Und weil Eltern oft „doof werden“ in der pubertären Phase, kann so eine Zeitschrift die einen oder anderen Zweifel vielleicht besser aus dem Weg räumen.
Auch Klassiker bei Jugendlichen sind die BRAVO Sport oder das Fantasy Magazin Lego Ninjago. Von letzterem schwärmen teilweise sogar noch Erwachsene und dazu gibt es mittlerweile auch einen gleichnamigen Kinofilm.
Zeitschriften für Kinder und/oder auch Jugendliche fördern nicht nur das Lesen und damit die Konzentrationsfähigkeit. Sie können auch die Fantasie anregen oder ganz einfach zum Nachdenken.